Tourismus

Wieviel Tourismus halten wir aus?

 

Welcher Tourismus bringt für die Mehrheit der Einheimischen gute Lebensqualität und attraktive Arbeitsplätze?

 

Die Lösung ist einfach: Alles, was für uns Hallstätter*innen und alle die hier arbeiten, lernen und leben gut ist, das ist auch gut für einen gesunden und verträglichen Tourismus. Wenn unsere Lebensqualität stimmt, dann fühlen sich auch Gäste wohl, bleiben länger und kommen wieder.

Der Massentourismus sichert nicht unsere Lebensgrundlagen, er zerstört sie und es entsteht ein Teufelskreis. Der Massentourismus verdrängt Einheimische, genauso wie er auch länger bleibende Gäste vertreibt. Wir haben keinen Platz mehr im Ort und werden aus dem öffentlichen Raum gedrängt. Wo früher Wiesen und Erholungsflächen waren, werden Parkplätze angelegt. Es werden Toilettenanlagen gebaut und im Fernsehen wie touristische Attraktionen präsentiert. Gehsteig-Geschäfte prägen die Seestraße und aus Holzhütten werden Standl mit Ramsch oder ein Schnellimbiss, die für viel Müll sorgen und einen billigen Eindruck hinterlassen. Die mit viel Aufwand errichteten Geschäftsräume am Badergraben oder das ehemalige Fremdenverkehrsbüro im Kulturzentrum werden unter ihrem Wert genutzt.

Statt eines Lebensmittelgeschäfts haben wir einen Souvenir-Supermarkt. Wird ein Haus verkauft, so ist es für Einheimische unbezahlbar. Es dient nicht mehr als Familienwohnung sondern als touristisches Ertragsobjekt.

An den Wochenenden ist der Massentourismus schon wieder angelaufen. Ein Stundentourismus, weil „Hallstatt muss man gesehen haben“ und „wenn nicht jetzt, wann dann“. Hallstatt wird zur Kulisse. Wir brauchen eine grundlegende Änderung! Jetzt – bevor wieder die Busse anrollen - ist es höchste Zeit für ein neues Tourismuskonzept und wahrscheinlich unsere letzte Chance!

 

Unsere Vorschläge:

 

  • Festlegung einer maximalen Besucherzahl an Tagestouristen
  • Eine massive Reduktion der Reisebusse
  • Ein Reservierungssystem auch für PKWs und Motorräder
  • Slots nur zwischen 10 und 17 Uhr – Entlastung der Tages-Randzeiten
  • Keine weiteren Parkplätze

 

Mehrtagestourismus anstreben und fördern

Ziel: eine Woche statt einer Nacht 

  • Stopp und Reduktion von Souvenir- und Imbiss-Ständen
  • Breites kulturelles, sportliches und naturerlebendes Angebot
  • Ausgewogenes Verhältnis von Besuchern und Bewohnern – respektvoller, rücksichtsvoller und wertschätzender Umgang

 

Tourismus – Qualität statt Quantität

Seit dem Frühling 2020 gibt es nun endlich das Buchungssystem für Busse. Da durch die Coronapandemie ein abrupter Einbruch des Bustourismus zu verzeichnen ist, gibt es auch noch keine Erfahrungswerte des Systems.

 

Die Entwicklung des Tagestourismus während dieser herausfordernden Zeit hat uns aber gezeigt, dass ein Buchungssystem für PKWs ebenfalls erstrebenswert ist. Sind unsere Parkplätze ausgebucht, ist Hallstatt voll! Daher gibt es für uns keine zusätzlichen Parkplätze! Sondern, wie schon seit Jahren gefordert, weniger Tagestouristen!

 

Auch eine geregelte, systematische Kontrolle und Strafe der illegal Parkenden ist dringend notwendig, um unsere Erholungsräume zu schützen! Auch die zunehmende Motorrad-Belastung ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir wollen den Lärm der durchfahrenden Motorräder beschränken.

 

Eine Obergrenze an Tagestouristen muss mit Bürgerbeteiligung festgelegt werden, denn auch dieser Gast bevorzugt es, Hallstatts Flair und seine Kultur, in Ruhe zu genießen. Im Vordergrund sollte immer die Lebensqualität der Bewohner und die Urlaubsqualität der bleibenden Gäste des Ortes stehen.